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Czech TT Horice
Erstmalig in der Geschichte der IRRC fanden am 9.-10. August 2014 die Wertungsläufe in der Tschechischen Republik statt.
Horice ist der Name einer Kleinstadt vor den Toren des Riesengebirges. Dort gibt es eine Natur-Rennstrecke auf welcher seit 1961 Motorradrennen stattfinden die nach dem tschechischen Idol "300 Kurven des Gustav Havel" benannt werden. Eine Runde hat ca. 20 Kurven und kaum eine Gerade. Höchste Belastung für Fahrer und Maschine, in Fachkreisen spricht man vom härtesten Motorradrennen auf dem Kontinent.
Erste Bekanntschaft machten die W&G Gesellschafter Albrecht Wendritsch und Jens Grams bereits vor über 30 Jahren als Rennbesucher mit dieser Strecke. Fahrer aus dem nichtsozialistischen Ausland wie Herbert Zwickl, Karl-Thomas Grässel, Delef Karthin waren damals die Stars. Insider kennen diese Namen. Auch dem nach Westdeutschland ausgereistem Limbacher Uli Grobe galt das besondere Interesse. Natürlich wollte man auch deren Rennmaschinen fernöstlicher Produktion bestaunen und stieg mangels konvertierbarer Währung kurzerhand über den Maschendrahtzaun ins Fahrerlager ein. Doch der Wachschutz kannte kein Pardon mit den Fans aus Bruderland und man wurde öfters des Areals verwiesen.
Nun 30 Jahre später ein völlig anderes Bild. Didier Grams wird in der tschechischen Roadracingszene als ein Star und Publikumsliebling verehrt. Die Tore öffneten sich wie von selbst (übrigens noch die gleichen wie damals) und einer der besten Plätze im Fahrerlager incl. Bungalows standen uns zur Verfügung.
Die Samstagstrainings liefen bei hochsommerlichen Temperaturen ab und uns kam zugute, daß wir bereits im Mai 2013 an den Rennen der "300 Kurven des Gustav Havel" teilnahmen. Streckenkenntnis und Fahrwerksdaten waren also vorhanden und da es kein freies Training gibt konnte sich Didier sofort auf Zeitenjagt begeben. Ein starker zweiter Startplatz hinter Kamil Holan (CZ, Yamaha) und vor Ales Nechvatal (CZ, Honda) war das Ergebnis. Schreckminuten kurz vor Schluss des zweiten Trainings, der Lautsprecher verkündete Sturz Didier Grams. Ein übermotivierter tschechischer Spitzenfahrer war etwas spät auf der Bremse und fuhr ihm bei voller Schräglage ins Heck worauf es ab in den Wald ging. Zum Glück in keinem schnellen Streckenabschnitt, trotzdem Überschlag. Daß Didier unverletzt und der Schaden sich hauptsächlich auf Plastikteile am Motorrad begrenzte war schon riesiges Glück.
Im Warm-Up am Rennsonntag zeigte sich, Fahrer und Maschine ok.
Guter Start im ersten Rennen, gleicher übermotivierter Tscheche verabschiedete sich in der ersten Runde per Highsider und Didier konnte einen sicheren zweiten Platz hinter Ales Nechvatal einfahren. Starke Leistung von Thomas Kreutz (Kelkheim, BMW) der als Neuling auf dieser Strecke dritter wurde.
Zweites Rennen, Didier kommt als dritter vom Start weg, zwei bis drei Runden hält er sich im Windschatten der beiden Tschechen doch schnell wird klar, ein Angriff wäre sinnlos, die fahren mit dem Messer zwischen den Zähnen. IRRC-Meister wird, wer regelmäßig auf vorderen Plätzen ins Ziel kommt auch wenn er hier und da mal einem schnellen Gaststarter oder anderem einheimischen Fahrer den Vortritt lässt. Nach hinten war Luft also liess er abreißen und fuhr einen sicheren dritten Platz nach Hause.
10 Punkte brauchen wir noch um den Titel zu gewinnen. Das soll uns in sieben Wochen in Frohburg gelingen. Besondere Attraktion wird dort der Start des siebenfachen TT-Siegers auf der Isle of Man Michael Dunlop (Irland) sein, der für das Team Penz13.com auf BMW die Siegesserie des King von Frohburg Didier Grams endlich einmal beenden soll. Man darf gespannt sein. Also weitersagen, wir sehen uns am 27. u. 28. September zum 52. Int. Frohburger ADAC Dreieckrennen.
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