IRRC zum Ersten – Hengelo 06./07. Mai 2017
Die IRRC-Saison hat begonnen. Und wie! Sage und schreibe 36 Piloten gingen in Holland bei den Superbikes an den Start. Alle fit, alle heiß, alle mit ca. 200 PS unter dem Hintern und dem Messer zwischen den Zähnen. Was für ein Spektakel auf dem holländischen Jubiläumskurs (50 Jahre Varsselring).
Die G & G-Gruppe reiste am Freitag an. Mit neuem Fahrzeug (herzlichen Dank an Steffen Friedrich!), neuem Anhänger und neuem Cheftechniker: Rene Todorovic. Didier Grams fährt dieses Jahr natürlich wieder die BMW S1000 RR. Und da ist Todo absoluter Spezialist. Seit BMW dieses Wahnsinnsmotorrad auf den Markt gebracht hat, macht er es reif für die Rennstrecke – und zwar nicht für die hinteren Plätze. Rene Todorovic und seine Mechanikercrew stellten Didier ein perfekt vorbereitetes Gerät in die Box. Im neuen Racefox-Design eine Augenweide. Nun lag es am Piloten, was draus zu machen.
Samstag kurz nach zehn trafen sich die 36 Verrückten dann auf der Start/Zielgeraden zum Start des ersten Zeittrainings. Der Vizemeister 2016, der Belgier Sebastien Le Grelle zeigte hier sofort, wer der Herr im Ring ist. Auf seiner Herpigny-BMW fuhr er Bestzeit, Didier Grams knapp 1.3 Sekunden dahinter, vor Marek Cerveny, dem Supersport-Champion von 2016 auf BMW, Jochem van den Hoek, Kawasaki, und Johan Fredriks auch auf einer Kawa, zweiter der IRRC-SBK-Wertung 2014 und 2015. Das war schon mal eine erste Standortbestimmung für die Jungs.
Die zweite Qualifikation endete ähnlich. Le Grelle vor Grams, dem Esten Emo Kostamo, van den Hoek und Marc Fisette. Für Didier Grams super, erste Startreihe. Zur Erinnerung: 2016 musste er aus der zweiten Reihe von Platz 4 starten und war am Ende in den Rennen dritter und vierter.
Sonntag, 11.12 Uhr, Start des ersten Rennens. Le Grelle vorne weg, Didier Grams bog nach einem guten Start als zweiter in die erste Kurve ein. Der Champ (so darf man ihn nach 5 Gesamtsiegen in der IRRC und dem Vorgänger 3 Nations Cup getrost nennen) dazu: „Das war geil, knapp hinter Le Grelle bleiben zu können. Aber ich merkte sehr schnell, dass ich mit ihm nicht mitfahren konnte. Auf der langen Geraden fuhr er mir weg, ich konnte nicht im Windschatten bleiben. Außerdem hält der Typ brutal in die Kurven rein, auf der Bremse kann man bei ihm nichts gut machen. Also hab ich den Sieg abgehakt, den Platz zwei mit zwanzig Punkten sicher heim zu fahren war besser, immerhin noch mit fünfeinhalb Sekunden vor Jochem.“ Aber leider 9, 3 Sekunden hinter Sebastien Le Grelle.
Für Rennen zwei hat Rene Todorovic dann noch ein wenig mit der Übersetzung gespielt, um beim Herausbeschleunigen vielleicht noch ein Stück mithalten zu können und den Abstand so gering wie möglich zu halten. Das klappte auch zwei Runden ganz gut, dann musst Didier Grams aber abreissen lassen. „Zwei mal zweiter, 40 Punkte sicher heimgefahren, das ist ein Super-Resultat. Le Grelle war heute nicht zu schlagen, das muss ich auf meinen Strecken schaffen. In Frohburg, Horice, vielleicht auch in Schleiz. Die Saison ist lang und bei der Konkurrenz kann immer alles passieren. Kuckt euch den armen Jochem van den Hoek an: im ersten Rennen Dritter, im zweiten nach ein paar Metern vom Motorrad gefahren – so schnell kanns gehen. Ich hoffe jedenfalls, dass ich den Titel dieses Jahr wieder nach Deutschland holen kann.“
Wir auch, Didi! Mach weiter so. Sei schlau. Behalt die Ruhe und: Keep safe!
Didier Grams zum Saisonauftakt: „Vielen Dank an alle meine treuen Sponsoren, Freunde und mein Team, die es mir ermöglichen, auch in dieser Saison wieder schlagkräftig mit dabei zu sein. Speziellen Dank an Pirelli, die Reifen funktionieren super und an BMW Motorrad für die Unterstützung 2017.“
Nächste Station der IRRC: Imatra, 07. bis 09. Juli 2017