Die 300 Kurven von Gustav Havel – legendär, spektakulär, populär Horice, CZ, 20
Horice – hier kehrt die europäische Road-Racing-Szene gern ein, die meisten sogar zweimal pro Saison. Nicht allein das tschechische Essen und das Bier sind der Grund hierfür – nein, wir haben hier eine super Strecke, eine klasse Organisation und vor allem wahnsinnig viele Zuschauer.
Also machte sich die Mannschaft um Didier Grams am Freitag früh gen südosten auf, um sich ganz ohne Druck den 300 Kurven von Gustav Havel zu widmen, in der Superbike-Klasse übrigens zusammen mit 33 anderen Road Racern. Prima Wetter, eine tolle Zuschauerkulisse und eine perfekt vorbereitete Strecke. Die Veranstalter hatten den Kurs mit viel Aufwand weiter verbessert, vor allem im Bereich Sicherheit hat sich allerhand getan. Wobei sich die Auslaufzonen in der Stadt immer noch im Bereich einer Gehwegbreite bewegen.
Samstag früh durften die „Open 1000“, so die offizielle Bezeichnung für die Superbikes, zum ersten Zeittraining auf den Asphalt. Ganz vorn waren – das war zu erwarten – die beiden Tschechen Kamil Holan und Marek Cerveny, Didier Grams dritter mit knapp unter 2:20 min in seiner schnellsten Runde. Eine Ölspur hätte ihn fast zu Fall gebracht und hat bessere Zeiten verhindert. Aber es ging ja erst mal grade los, also keine Panik.
In der zweiten Qualifikation war dann an der BMW noch ein bißchen nachjustiert worden, so daß Cheftechniker Rene Todorovic Didier auf einem optimalen Gerät losschicken konnte. Das zahlte sich aus. Didier Grams: „Das Öl war von der Strecke und ich konnte mich um ca. 3 Sekunden pro Runde verbessern. Bis drei Minuten vor Schluß hatte ich die Pole Position, dann fuhr Marek Cerveny aber nochmal 0,3 Sekunden schneller und holte sich den Startplatz eins.“
Sonntag nachmittag – nach den Rennen der 125er, der 600er, der 125/250 GP-Maschinen und der Twins Start der Superbikes. Cerveny vor Grams und Holan. Perfekter Start der Spitzengruppe, Didier Grams konnte mit Kamil Holan im Schlepptau drei Runden locker an Lokalmatador Cerveny dran bleiben, fiel dann aber nach zwei Rutschern etwas zurück und lieferte sich einen begeisternden Kampf mit Holan. „In der vorletzten Runde lief ich auf zwei zu überrundende Fahrer auf, es wurden die blauen Flaggen geschwenkt. Irgendwie hat einer der beiden das aber mißverstanden und hat selbst überholt, so dass ich dort eingeklemmt wurde. Das war dann die Chance für Kamil, mit großem Risiko außen vorbei zu fahren und mir den zweiten Platz wegzuschnappen. Ich bin mit Platz drei ganz zufrieden. Sitzen geblieben und ´ne Menge Spaß gehabt.“ so Didier Grams nach der Siegerehrung.
Absolut erwähnenswert ist der klasse Auftritt von Nico Müller aus St. Egidien. Von Startplatz 14 (Q1 15.) zwar erst mal nach einem verpatzten Start nach hinten durchgereicht kämpfte er sich Platz um Platz nach vorne, stürzte aber leider in der sechsten Runde. Nico ist nichts passiert und seine BMW wird Albrecht Wendritsch fachmännisch verarzten. Ein schönes Team, von dem sicher noch einiges zu erwarten ist.
Die Mannen von G & G Motorsport hatten auf jeden Fall ein prächtiges Wochenende in Horice und können sich nun in aller Ruhe auf den nächsten Klassiker, das Fischereihafenrennen in Bremerhaven (Pfingsten, 04./05. Juni) vorbereiten. Hinni, wir freuen uns schon tierisch!