IRRC Imatra/Finnland 09. - 11. Juli 2017

von G&G Motorsport am Montag, 17. Juli 2017

Finnland – Land der tausend Seen und der nie untergehenden Sonne. Naja, ganz so ist es auch nicht. Offizieller Sonnenuntergang halbelf, Sonnenaufgang halbvier, dazwischen sind schon ein paar Stunden Nacht. Trotzdem, für den gewönlichen Mitteleuropäer schon was besonderes. Wie übrigens vieles dort, z. B. die Preise.

Nach der erfolgreichen Premierenveranstaltung letztes Jahr steht Imatra natürlich auch im IRRC-Kalender 2017. Also machte sich der Zug der Rennsport-Verrückten, inklusive dem G & G-Team,  vor dem zweiten Juli-Wochenende auf in den hohen Norden. Ist schon weit, der Transport der Bikes und der Ausrüstung aufwendig und teuer. Vor allem für die kleineren Teams – und das ist ja der Großteil – eine Herkulesaufgabe. Trotzdem trat ein Riesenfeld an. IRRC-Fahrer, Gaststarter aus Finnland und dem Rest Europas brachten es auf gut vierzig Piloten. Eine bärenstarke Besetzung. Rico Penzkofer mit den Fahrern Kneen, Rutter und Polita, die eingeborenen Kallio, Pekkanen, Kostamo, das sind schon Hausnummern. Zeigt aber auch, wie populär die IRRC-Serie in den letzten Jahren geworden ist.

Egal – die Gaststarter fuhren zwar durchweg schnelle Zeiten, allen voran die penz13.com-Jungs, erhalten dafür aber natürlich keine IRRC-Punkte. Hier konzentrierte sich in der Superbike alles auf die üblichen Verdächtigen: Le Grelle, Didier Grams, Marek Cerveny, Erno Kostamo. Die schlugen dann auch bei der Punktehatz zu: Kostamo kassierte bei seinem Heimrennen 45 Punkte für den besten IRRC-Fahrer im ersten Rennen und hinter LeGrelle als zweiter im zweiten Lauf ab, der Belgier erhielt dafür 25 Punkte, für den fünften Platz im ersten Rennen 11, Didier Grams insgesamt 26 Punkte für zwei vierte Plätze. Aufs Podium schaffte es aber nur Sebastien Le Grelle für seinen Sieg im zweiten Rennen. Ansonsten war das für die Fahrer von Rico Penzkofer reserviert. Vielleicht sollte man hier mal über eine getrennte Siegerehrung nachdenken, wäre für die IRRC-Fahrer schöner.

Das G & G-Team konnte dank der großartigen Unterstützung durch Sponsor RaceFoxx das Wochenende ganz entspannt angehen. Nach dem Sturz in Bremerhaven lieferte racefoxx.com ruckzuck 1 a-Ersatz für die beschädigten Teile, so dass die BMW von Rene Todorovic und seinem Team für Imatra wieder bestens vorbereitet werden konnte.

Trotzdem warf der Pannenteufel Didier Grams einen kleinen Knüpppel zwischen die Speichen: „Durch die Sprünge und die teilweise doch schlechten Straßen ist uns der Schalttafeleinsatz kaputt gegangen, so dass die Traktionskontrolle nicht funktionierte. Mit dem musste ich eben leben, noch ein Bißchen mehr als alles geben. Unter diesen Umständen bin ich mit den Ergebnissen wirklich zufrieden.“

Im ersten Rennen startete Didier von Platz acht, Rennabbruch nach zwei Runden. Nico Müller war schwer gestürzt, kam aber mit blauen Flecken davon, dafür war seine BMW aber total zerstört. Von dieser Stelle alles Gute für Nico und Teamchef Albrecht Wendritsch. Seht zu, dass ihr in Chimay wieder dabei seit, Leute!

Den Re-Start erwischte Didier nur mässig, lag in der ersten Kurve auf der zehn, in der zweiten Runde aber schon wieder auf Platz acht und kämpfte bis zum Ende mit Juha Kallio um die Sieben. „Sein Motorrad ging auf der Geraden ein klein wenig schneller, deshalb konnte ich ihn nicht aus dem Windschatten überholen. Schade“. Gesamtrang acht am Ende.

Der Start in Rennen zwei klappte besser, er konnte den achten Platz halten und arbeitete sich mit guten Rundenzeiten an Marek Cerveny ran, war die letzten drei Runden in dessen Windschatten. Didier dazu: „Ich habe mir in diesen Runden einen Plan zurecht gelegt: Ich überhol ihn in der letzten Kurve. Da bremste ich ihn dann aus und war vor Marek. Der Weg zum Ziel war aber noch weit, so dass er mich aus dem Windschatten noch überholen konnte. Wieder achter, schade.“

Denk Dir nichts, Didi, 26 Punkte, hinter Le Grelle zweiter in der Gesamtwertung, kein Sturz, ein prima Wochenende mit klasse Organisation, heißen Grid-Girls und phantastischem Publikum – was will man mehr?

„Jetzt geht’s am 22./23. Juli nach Belgien, nach Chimay, da wird es wieder schwer. Eine sehr schnelle Strecke, starke Gastfahrer. Ist ja auch ein Heimrennen für Sebastien Le Grelle, und der ist zur Zeit wirklich gut drauf. Ich werde versuchen, wieder vorne mitzufahren und Wettkampfpunkte zu sammeln. Dann kommt Schleiz und Horice. Da freu ich mich schon riesig darauf.“ so Didier Grams nach den Rennen in Imatra.

Also: nächste Station: Chimay/Belgien 22./23. Juli 2017