Chimay 2018: Zweimal Podium trotz erschwerter Bedingungen
Die nach dem schweren Sturz in Imatra neu aufgebaute BMW sollte Didier Grams im belgischen Chimay zurück auf die Erfolgsspur bringen. Es lief auch gut an. Platz zwei im IRRC Qualifying hinter Danny Webb und Gaststarter Vincent Lonbois, seines Zeichens Ex IRRC Champion und Lokalmatator ließen für den Rennsonntag einiges erhoffen. Doch o weh und ach! Der Verdacht bestätigte sich: Motor macht erschreckende Geräusche.
Ein Weiterfahren hätte einen kapitalen Motorschaden zur Folge. Gut wenn man ein zweites Motorrad hat. Dieses ist zwar nicht mit einem "scharfen" Motor ausgestattet weil als Regenmotorrad vorgesehen, aber trotzdem wurde sich ans Werk gemacht. Fahrwerk umbauen, Slicks rein und am Sonntagmorgen das Rennen zum BeNeCup (Belgisch Niederländische Rennserie) als Funktionstest nutzen. Das ging so weit zwei Runden gut.
Nun sind ja die belgischen Fahrer auf heimischem Terrain sehr motiviert und mögen es gar nicht, wenn ihnen ein Gaststarter aus der IRRC vor der Nase herumfährt. Jedenfalls fehlte Didier in der dritten Runde bei der Durchfahrt an Start und Ziel. Stattdessen stieg aus Richtung Zielkurve schwarzer Qualm empor, der nicht der extremen Hitze und Waldbrandgefahr geschuldet war, sondern tatsächlich von der brennenden BMW #26 stammte.
Einer dieser bereits erwähnten hochmotivierten belgischen Fahrer hatte Didier in der Zielkurve abgeschossen. Wie durch ein Wunder blieb er unverletzt, von ein paar Prellungen abgesehen. Glücklicherweise war sofort ein Streckenposten mit Feuerlöscher da und konnte das Schlimmste verhindern. Nun ist dieser Löschschaum ein derartig aggressives Zeug, dass mit Wasser nicht entfernt werden kann und in jede Ritze dringt.
Jedoch verhinderte er größere Brandschäden und die Mechaniker konnten das Motorrad dank einer Verschiebung im Zeitplan zum ersten IRRC Rennen wieder herrichten. Man ist ja mittlerweile an abgebrochene Fußrasten, Lenker, Verkleidungen etc. gewöhnt. Nun wollte sich der Didier natürlich bei seinem fleißigem Team bedanken und fuhr zwei furiose Rennen mit jeweils dem dritten Platz hinter Lonbois, der ja als Gaststarter keine Punkte erhält und Webb heraus, was ihn in der Meisterschaft wieder auf Platz drei bringt.
So nahm dieses spannende Wochenende auf der Traditionsrennstrecke am Rande der Ardennen doch noch ein versöhnliches Ende und mal sehen, vielleicht geht ja noch was im tschechischen Horice am 18./19 August 2018.