Sachsenring 2013 - Didier Grams einmal Top, einmal Hopp

von Speed Verlag am Dienstag, 10. September 2013
Bei bestem Wetter traten die Piloten der IDM*Superbike-Superstock zum 7. Lauf am Sachsenring gegeneinander an. Darunter auch Gaststarter Didier Grams, der sich mit seiner BMW 1000 RR in der Stock-Wertung gleich vom ersten Training an von seiner besten Seite zeigte. Einer seiner direkten Konkurrenten in dieser Klasse war kein Geringerer als Max Neukirchner aus der SuperbikeWM, der auf einer Ducati Panigale an den Start ging. „Natürlich ist es für mich und das Team wieder einmal eine riesige Herausforderung, gegen die Spitzenpiloten in der IDM anzutreten und zu bestehen. In erster Linie werde ich mich aber zunächst einmal auf meine Aufgaben konzentrieren müssen und nicht unbedingt auf die Zeiten meiner direkten Konkurrenten schauen.“ so Didier vor dem ersten Kräftemessen. Das erste Qualifying nutzte das Team von W&G Motorsport dann auch hauptsächlich für Abstimmungsarbeiten an Elektronik und Fahrwerk, der Fahrer um sich an die Strecke und die Bedingungen zu gewöhnen. Am Ende war man mit dem 19. Zwischenrang und einer gefahrenen Bestzeit von 1:27.952 min recht zufrieden. Immerhin ließ man Kawasaki-Pilot Daniel Sutter, der hier als Permanentstarter gelistet ist, um gut eine Sekunde hinter sich. Von dieser Leistung angestachelt, nahm man das zweite Quali in Angriff, bei dem Didier Grams zu 11 Runden am Vormittag, satte 17 Runden drehte und hier seine Zeit nochmal um gut eine halbe Sekunde unterbieten konnte. Am Ende reichte es zu Gesamtstartplatz 17 und in der Stock-Klasse sogar hinter Neukirchner und Markenkollege Mackels zu Platz drei. Am Sonntag dann die große Überraschung. Didier Grams fährt im ersten Lauf auf Platz drei!!! Doch zunächst einmal von vorn. Nach pünktlichem Rennstart um 12.30 Uhr war nach zwei gefahrenen Runden erst einmal wieder Pause, da das Rennen nach einem kapitalen Motorplatzer an der Suzuki von Joshua Day um eine Stunde nach hinten verschoben werden musste. Doch auch nach dem Restart blieb Grams ruhig und konzentriert und pendelte seine Rundenzeiten um die der Trainingssessions ein. Wie ein Uhrwerk drehte er Runde um Runde und kämpfte hierbei hart mit Marc Buchner, der in der Superbike-Kategorie um Platzierungen und Punkte kämpfte. Grams konnte ihm bis in die 12. Runde Paroli bieten, bevor er im Anschluss etwas abreißen lassen musste. Das spielte aber beim Rennausgang nur noch eine untergeordnete Rolle, da der „Limbacher Jung“ hinter Bastien Mackels und Dominik Vincon die Ziellinie als Dritter überquerte und das erhoffte Ziel einer Podiumsplatzierung vor heimischer Kulisse in den Asphalt meißelte. Dementsprechend groß war natürlich auch die Freude im gesamten Team. „Die Arbeit und der Einsatz haben sich ausgezahlt. Natürlich geht man immer mit gewissen Hoffnungen in die Rennen und natürlich auch mit einer gewissen Aufregung. Dass es am Ende zu dieser Platzierung gekommen ist, macht mich besonders stolz und möchte den Dank natürlich auch an das gesamte Team weitergeben.“ gab Teamchef Albrecht Wendritsch nach dem Rennen zu Protokoll. Die Wertung der Superbiker entschied Martin Bauer (ebenfalls Gaststarter) für sich, ihm folgten Markus Reiterberger und Michael Ranseder auf den Plätzen zwei und drei. Wer A sagt muss auch B sagen können. So war das Resümee nach dem vorzeitigen Ende in Lauf zwei. Der zweite Lauf bot für Didier Grams nur eine Vorstellung von kurzer Dauer. Nach nur knapp zwei gefahrenen Runden war in der Kurve Eingang Start und Ziel Finish für den frisch gebackenen Vater. Was war passiert? „Eigentlich kann ich mir den Sturz noch gar nicht so richtig erklären. Ich fuhr die Kurve wie im Rennen und den Qualifyings zuvor identisch, als mir plötzlich das Vorderrad einknickte. Der Versuch, die Maschine mit meinem Knie nochmals aufzurichten war vergebens und somit ging es ab ins Kiesbett. Eigentlich wie letztes Jahr, nur diesmal in einer anderen Kurve.“ resümierte er „Zum Glück bin ich unverletzt und die Maschine werden meine Jungs bis zum Saisonfinale in Frohburg in zwei Wochen schon wieder herrichten. Alles in allem war es trotz dieses Missgeschickes ein sehr erfolgreiches Wochenende für uns. Nun freue ich mich auf das Finale in der IRRC, wo ich meinen Titel natürlich zurückerobern möchte. Was mir noch sehr am Herzen liegt ist ein Gruß an meinen langjährigen Weggefährten Branko Srdanov. Wie ich hörte geht es ihm mittlerweile wieder etwas besser und er hat sogar angekündigt, uns beim letzten Rennen in Frohburg zu besuchen. Darauf freue ich mich natürlich riesig.“ Den zweiten Lauf der Superbiker gewann erneut Martin Bauer, der sich jedoch im Gesamtklassement Max Neukirchner (Superstock) geschlagen geben musste, vor Reiterberger und Ranseder. Die Stockklasse gewann Neukirchner vor Vincon und Sutter.