Macau Grand Prix, 14. – 17. November 2013

von Speed Verlag am Donnerstag, 28. November 2013
IMG_5407 Am 4. November startete die diesjährige Macau-Tour ab Frankfurt per Nonstop-Flug nach Hongkong und von dort mit dem Jetboot nach Macau. Didier Grams war zum vierten Male zum legendären Macau-Grand Prix eingeladen und Franky Heidger hatte wieder mal alles bestens organisiert, so dass er zusammen mit Didier, Albrecht Wendritsch und Jens Grams nach 24 Stunden Weltreise entspannt in Macau ankam. Dort war auch schon ein Abgesandter aus Limbach-Oberfrohna anwesend: Die BMW S 1000 RR war schon Wochen vorher per Schiff auf die Reise gegangen. Erst mal die Show. Von Donnerstag bis Sonntag verschiedenste Präsentationen in exotischer Umgebung. Empfänge, Fototermine, Vorstellungen – das alles wird vom Veranstalter gefordert, Rennstrecke ist erst mal nicht. Macau - das Las Vegas des Ostens - ist eine chinesische Sonderverwaltungszone, in der Glücksspiel erlaubt ist, in über dreißig Kasinos werden fast 40 Mrd. US-Dollar Umsatz pro Jahr gemacht. Im Grunde genommen ist der Einladungs-Grand Prix von Macau eine riesige Werbeveranstaltung für die Glücksspielmetropole im Osten. Nur die besten Strassenrennfahrer der Welt bekommen die Möglichkeit, auf dem Guja Circuit durch die Straßenschluchten von Macau zu jagen. Und das war Didier Grams und den anderen Racern dann auch ab Donnerstag gegönnt. Im freien Training belegte er zeitweise den zweiten Platz. Nach ein paar Umstellungen am Fahrwerk schaffte er dann im ersten Zeittraining einen hervorragenden siebten Platz. Wohl gemerkt: mit einer fast serienmäßigen BMW, ohne spezielle Reifen für die Qualifikation. Dabei ließ er die anderen deutschsprachigen Fahrer Horst Saiger und Roman Stamm deutlich hinter sich – genauso wie seinen Kollegen aus dem Team Heidger-Motorsport.de, Marc Fissette oder den penz13.com-Fahrer Herve Gantner. Im zweiten Qualifying wurde er dann neunter, was auch den neunten Startplatz bedeutete. Sonntagmorgen, halb acht – Warmup. Albrecht Wendritsch hatte die BMW mittlerweile perfekt abgestimmt – Didier auf Platz sieben mit einer Zeit von 2.29,551 Min, die Messer waren bei strahlendem Sonnenschein und 22 Grad gewetzt für das Rennen. Hier erwische Didier einen sehr guten Start, konnte sich aus dem Unfall, bei dem Horst Saiger in der ersten Runde bereits ausschied, heraushalten. Was nun folgte, war der Kampf um Platz sieben mit Jeremy Toye von Rico Penzkofers Team penz13.com und Lee Johnston, den Toye für sich entscheiden konnte. Didier brauchte noch drei Runden, um an Johnston vorbeizuziehen, da war die Spitze aber schon 9 Sekunden weggefahren. Nach elf Runden ging Didier Grams mit einer Gesamtzeit von 27:41,181 Minuten als achter durch das Ziel, mit sechs Sekunden Vorsprung auf Lee Johnston und 17 Sekunden Rückstand auf den siebten Platz, den kein geringerer als die TT-Legende Martin Jessopp einnahm. Gewonnen hat die 47. Ausgabe des Windsor Arch Macau Motorcycle Grand Prix (so der offizielle Titel) Ian Hutchinson vor Michael Rutter und Gary Johnson, alle aus Großbritannien. Damit ist Didier Grams endgültig unter den ganz Großen des Road Racing angekommen. Er hat eindrucksvoll bewiesen, dass er mit einem Fast-Serienmotorrad mit der Konkurrenz auf teilweise viel stärkeren Maschinen mithalten kann – und das nicht nur in Frohburg, sondern locker auch international. Das zeigt auch die persönliche Gratulation der deutschen Road-Race-Legende Rico Penzkofer nach Platz acht in Macau. Und weil das Ganze in Fernost nicht einfach so nach der Siegerehrung endet, gab es am Samstagabend einen glänzenden Gouverneursempfang und am Sonntag noch eine Ehrung aller Fahrer. Für das Team gings Montag, 22.30 Uhr zurück ins mittlerweile schon fast winterliche Deutschland. Nur die BMW ist noch unterwegs, schippert noch über die Ozeane, wird aber Ende November erwartet – hoffentlich noch strahlend in ihrer neuen silbernen Lackierung.